vom 8.8.2008

Die Meinung der Leser   -   Die Meinung der Leser

Angelschnur als Gefahr für Wasservögel

Über verlorene Angelschnüre am Baggersee bei Leiberstung ärgert sich eine ABB-Leserin. Sie appelliert an die Angler:

"Ein Badetag am Baggersee ist bei diesen Sommertemperaturen das reinste Vergnügen. Wenn nicht ... Ich habe nichts gegen Angler. Ich möchte ihnen glauben. dass sie Naturfreunde sind.

Aber sie sollten sich bewusst machen, welch tödliche Waffe ihre Angelschnüre sind. Schon öfters habe ich selber mit "vergessenen" oder "verlorenen" Schnüren beim Schwimmen schmerzhaften Kontakt gehabt. Ist es Leichtsinn, Gleichgültigkeit oder einfach nur Ignoranz, wenn ein Angler eine gerissene oder verwickelte Angelschnur im Wasser liegen lässt?

Die jüngste Begebenheit am Baggersee in Leiberstung bringt mich dazu, diesen Brief zu schreiben: Unter vielen Wasservögeln ist auch ein Schwanenpaar, das vier Junge großgezogen hat.

Nun fiel mir auf, dass die Alttiere sehr aggressiv und aufgeregt waren. Ein Jungtier schwamm mit grotesken Verrenkungen umher, ein zweites dümpelte dahinter. Beim Näherschwimmen vermutete ich, dass eines der Tiere verletzt und das zweite offensichtlich tot war.

Unter den Angriffen der Elterntiere zog ich das tote Junge auf eine Kiesbank. Dabei stellte ich fest, dass das andere Jungtier mit einer Angelschnur, die sich um Oberschenkel und Flügel verwickelt hatte, mit dem toten Tier verbunden war.

Es gelang mir mit Hilfe einer Luftmatratze als Schutzschild, das noch lebende Jungtier zu befreien. Für das zweite kam die Hilfe zu spät, es war erdrosselt durch die Angelschnur.

Wütend und traurig zugleich appelliere ich an die Angler: Werft Eure Schnüre nicht so achtlos ins Wasser! Wir haben ein kleines Tierparadies am See. Es ist möglich, trotz Kiesabbau, Angeln und Baden die Tierwelt zu schonen. Wenn jeder achtsam und sensibel damit umgeht!"

Blandina Heinkel
Tullastraße 2
Sinzheim-Schiftung